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10 Tipps für mehr soziale Interaktion auf Twitter

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Bild: mkhmarketing.wordpress.com/ (CC BY 3.0)

Mehrere Blogposts haben sich in den vergangenen Wochen und Monaten mit Umgangsformen im Netz beschäftigt . Unter anderem haben Falk Hedemann („Macht das Social Web wieder sozial“) und Nico Lumma („Meine Filterblase ist kaputt“) aus meiner Sicht bemerkenswerte Beiträge geschrieben, die sich mit Defiziten im Miteinander auf Twitter und Co. beschäftigen und Lösungen aufzeigen.

Ich habe aus meiner eigenen Erfahrung 10 Tipps für eine bessere soziale Interaktion auf Twitter aufgeschrieben – sie schließen Meinungsstärke, eine kritische Grundhaltung und kontroverse Debatten übrigens nicht aus.

1. Interagiere!

Bei Twitter geht es nicht darum, Verlautbarungen loszuwerden. Twitter ist ein soziales Netzwerk. Das setzt ein Geben und Nehmen voraus, was für Journalisten offenbar häufig eine ungewohnte Situation ist.

Mach dir klar: Die bist auf Augenhöhe mit anderen Nutzern. Zeig Interesse und investiere Zeit! Folge Leuten, die du relevant findest, bringe dich konstruktiv in Themen ein. Verbreite Nachrichten von Leuten weiter, die du als interessant, witzig oder besonders originell empfindest. Benimm dich sozial und nicht asozial!

2. Sei freundlich!
Es ist einfach und fällt vielen schwer. Sie freundlich, denn du bewegst dich im öffentlichen Raum. Wenn du etwas spontan blöd findest, denk einmal kurz darüber nach, ob die Öffentlichkeit genau das auch erfahren soll oder ob es eher ein Kommentar für den Stammtisch in der Kneipe ist: Einmal gesagt, für immer verschwunden.

Öffentliche Tweets können eingebettet und überall eingebunden oder abgedruckt werden – natürlich mit deinem Namen. Überlege: Kann dieser Tweet am kommenden Tag auch als Tweet des Tages auf jeder Titelseite stehen?

3. Sei konstruktiv!
Quassel nicht das nach, was ohnehin jeder weiß. Sei kritisch, konstruktiv und zeig trotzdem Humor. Plattes Geplapper und Standard-Phrasen entlarvt Twitter mit Nichtbeachtung.

Um als relevant, freundlich und konstruktiv wahrgenommen zu werden musst du mehr bieten, als Einheitsbrei. Denk um die Ecke, überleg, ob du deinen Tweet selber weiterverbreiten würdest, du ihn als lustig und relevant empfindest. Zeig den Leuten gute Inhalte und sag ihnen mit eigenen Worten, warum das so ist. Sie werden es dir danken!

4. Sei kein Dauernörgler!
Es ist wie im wahren Leben: Mit einem Lächeln kommt man meistens weiter. Nein, man muss Twitter nicht ständig dazu nutzen, um zu schreiben warum man wen blöd findet und was gerade peinlich ist – es sei denn, du willst als Dauernörgler wahrgenommen werden.

Versuch eine positive Grundeinstellung zu haben, schreibe auch über Dinge, die dich freuen – dann nimmt man dich auch viel ernster, wenn du dich mal kritisch zu bestimmten Themen äußerst.

5. Wahre die Form!
Klingt erstmal streng, ist aber ganz weit gefasst: Schreibe Tweets immer so, dass sie für sich stehen können (Ausnahmen bestätigen die Regel). Wenn nicht, verweise zumindest auf den Zusammenhang. Deine Follower können weder in deine Gedanken, noch in dein soziales Umfeld schauen, sondern sehen erstmal nur deinen Tweet. Ist das ein abenteuerlicher Gedankenfetze, kannst du nicht erwarten, dass andere ihn verstehen und darauf reagieren.

Achte darauf, wie und wann du Hashtags setzt (Hier findest du Tipps dazu), achte auf Groß- und Kleinschreibung. Nichts ist schlimmer, als auf 140 Zeichen herumzuschwurbeln. Deine Follower freuen sich über verdichtete Sätze mit vielen Informationen.

6. Trete in Vorleistung!
Wenn du siehst, dass du mit deinem Wissen anderen helfen kannst: Mach es! Du wirst sehen: Leute, mit denen du schon einmal interagiert hast, nehmen dich ganz anders wahr, lesen deine Inhalte aufmerksamer und fühlen sich viel eher dazu animiert, Tweets von dir weiterzuverbreiten.

7. Hör zu!
Etwas Demut kann nicht schaden, im Gegenteil: Hör den Leuten zu, schau dir an, worüber deine Timeline twittert, was sie bewegt und in welcher Tonalität sie das tut. Bedenke: Alle deine Follower sind zusammen stets schlauer als du alleine. Deshalb schadet es nicht, darauf zu achten, was sie schreiben.

Niemand wartet auf dich bei Twitter. Wenn du als relevant wahrgenommen werden willst, dann musst du dich auch so benehmen! Übrigens: Ein Mehrwert von Twitter ist auch, dass man sich nicht stets die eigene Meinung bestätigen lässt.

8. Folge Leuten zurück, die du relevant findest
Wenn dir Leute folgen, die du persönlich kennst, solltest du ihnen auch zurückfolgen. Es ist ein Zeichen von Wertschätzung. Das gilt auch für Leute, die du als relevant ansiehst. Hast du dich schonmal gewundert, warum der gute Kollege dir nicht zurückfolgt? Und hast du dich schonmal gefreut, wenn ein Bekannter oder Kollege dir auch folgt? Ja? Ja!

9. Wertschätze deine Community!
Zeig Leuten, wenn du ihre Inhalte, Tweets oder Fotos magst. Favorisiere, retweete, versende Folgeempfehlungen und begründe dies in einer möglichst originellen und persönlichen Empfehlung.

Was tust du, wenn das jemand bei dir macht? Genau, du freust dich. Umgekehrt ist es – Überraschung – genauso! Twitter ist übrigens schon Blase genug: Wenn man nur mit Arbeitskollegen oder gute Bekannten interagiert, ist man in einer Mini-Mini-Mini-Blase.

10. Hör auf, anzugeben!
Journalisten sind häufig an Orten, wo andere Leute nur schwerlich hinkommen. Wenn du dort bist, gib nicht damit an, sondern überlege, welchen Mehrwert du deinen Followern von dem Ort bieten kannst. Es interessiert die Leute nicht, dass du dort bist, die Leute wollen Informationen und Einblicke haben. Auch auf Twitter.

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