Soll man sein Smartphone mit in den Urlaub nehmen und so nutzen, wie im Alltag auch? Die Antwort auf diese Frage verschiebt sich derzeit rasant zu Gunsten des Handys.
WLAN im Hotel, Apps mit Offline-Funktionen: Weil das Smartphone immer mehr Aufgaben im Alltag übernimmt, wird es auch schwieriger, den Urlaub zur handyfreien Zone zu erklären.
Ich war Anfang Oktober verreist. Der Unterschied zum vergangenen Urlaub war riesig.
Im Oktober 2012 habe ich in einem Blogpost über die persönliche Handynutzung im damaligen Urlaub geschrieben: „Mein Smartphone hatte ich meist einmal am Tag für eine halbe Stunde eingeschaltet, allerdings ohne die mobilen Daten zu aktivieren. Also für SMS, entgangene Anrufe oder die Mailbox. Keine E-Mails. Gefehlt hat mir in diesen Tagen: Nichts.“
Gleichzeitig habe ich mich gefragt: „Ob es anders wäre, wenn das Hotel sein WiFi allen Urlauben einfach immer zur Verfügung stellt?“
Die Antwort aus heutiger Sicht lautet: ja.
Vorbei die Zeiten, in denen man 12 Euro für 6 Stunden WLAN Zugang bezahlt hat. Hotels bieten Internet in Zimmer, Lobby und am Pool. Die Folge: Wo es angeboten wird, nutzen es die Leute auch. Neben dem mobilen Netz-Zugang übernimmt das Smartphone im Urlaub aber längst auch andere nützliche Funktionen.
Das Smartphone als Kartendienst
Ich hab Google Maps genutzt. Karte gespeichert, anhand des GPS-Stansortes navigiert. Simpel und nützlich.
Heute zum ersten Mal die Offline-Karten von Google Maps benötigt und genutzt. Vor allem in Verbindung mit GPS-Standort wirklich nützlich.
— Andreas Rickmann (@a_rickmann) October 5, 2013
Das Smartphone als Foto-Kamera
Mein erster Urlaub, bei dem ich keine Kamera mitgenommen habe. Enttäuscht war ich lediglich über Porträt-Aufnahmen bei wenig Licht. Mit den anderen Bildern bin ich total zufrieden – für Schnappschüsse völlig ausreichend.
Fotos teilen
Fotos bei Facebook & Co. sind umso interessanter, wenn man sie in Echtzeit und nicht erst eine Woche später teilt – geht dank WLAN.
http://instagram.com/p/fLIEBLhkzD/#
Das Smartphone als Wecker
Im Urlaub im Idealfall natürlich überflüssig. Aber wenn benötigt, greift man aufs Smartphone und nicht den Reisewecker zurück.
Das Smartphone zum Daddeln
Hab ich persönlich nicht gebraucht, aber am Pool genügend Leute gesehen, die auf Candy Crush und Co nicht verzichten konnten wollten.
Das Smartphone und die Laufapp
Runtastic braucht keine ständige Internetverbindung, sondern nur das GPS-Signal, um eine gelaufene Strecke aufzuzeichnen. Damit ist es auch überall dort nutzbar, wo man kein Internet hat. Sehr praktisch.
Bleibt die Frage: Ist das nun gut oder schlecht?
Eigentlich will man im Urlaub ja idealerweise vom Nachrichtenstrom abgeschnitten sein. Ist das dann überhaupt noch möglich?
Akku nach Strandtag schon vor 18 Uhr bei nur noch 4 Prozent. Überlege, ob es gegen das Smartphone oder gegen mich spricht…
— Andreas Rickmann (@a_rickmann) October 8, 2013
Ich glaube, die richtige Balance muss jeder für sich selber finden. Ich persönlich mag meine Twitter-Timeline und empfinde es als Vergnügen und nicht als Belastung, sie durchzuscrollen. Im Urlaub so, dass man nicht alles mitkriegen und im Blick haben muss. Vieles läuft an einem vorbei und das ist auch gut so.
Mein Urlaubsmix war: Etwas Facebook, etwas Twitter, Instagram, ein paar Newsseiten – Nachrichtenstrom auf Sparflamme. Was mir trotzdem aufgefallen ist: Ab und zu kann es nicht schaden, das Telefon einfach im Hotelzimmer zu lassen.
Ebenfalls vorteilhaft: Abstand von den einlaufenden Arbeitsmails nehmen.
@a_rickmann Geht mir zugegebenermaßen auch so. Aber ich öffne inzwischen das Postfach mit den Arbeitsmails nicht mehr. Das hilft schon.
— Eva Wolfangel (@evawolfangel) October 8, 2013
Pech: Die Sache mit Foursquare lässt sich im Urlaub auch mit dem Smartphone nicht lösen…
Mal kurz nicht im Büro und schon ist Mayor-Titel futsch. Dieses Internet merkt auch alles…
— Andreas Rickmann (@a_rickmann) October 1, 2013
5 Gedanken zu “Wie das Smartphone den Urlaub erobert und warum das gut so ist”
Wie machst du das denn mit den Instagram Fotos? Gibt es da nen Trick, wie man Instagramformat-gerechte Fotos machen kann. Sonst werden sie immer abgeschnitten, wenn man sie im Nachhinein auf Instagram postet.
Und wie hast du die Tweets abgeschickt? Hattest du auch inet unterwegs?
Sonst muss ich ehrlich sagen, dass ich meine letzten Urlaube in Brasilien gemacht, da lasse ich mein „teures“ Smartphone lieber zu Hause! 🙂 Kriminalität und so.
Ich denke das ganze wird sich in einem Jahr noch mal anders lesen 😉 Ich persönlich nehme gar keine Kamera mit in den Urlaub sondern in Zukunft nur noch das Lumia1020 (41 MegaPixel Kamera) und innerhalb der EU kaufe ich mir bei T-Mobile einen Weekpass mit 150MB für 15€ damit kommt man schon sehr weit und ich gehe davon aus, dass die Gebühren noch weiter sinken. Irgendwann werden wir das Handy im Urlaub so benutzen wie im Alltag, ob das gut ist oder nicht ist eine andere Frage.
Ein Trick hab ich da nicht. Man könnte die Smartphone-Funktion, quadratische Fotos zu machen, benutzen. Hab ich aber nie gemacht, habs einfach bei Instagram geschnitten. Hatte da bislang eigentlich auch selten Formatprobleme.
Nee, hatte ich nicht. Hab ich auch nicht gebraucht. Alles vom Hotel-WLAN aus. Das reichte völlig aus.
Was glaubst du, wie es sich in einem Jahr lesen wird? Ich fand den Unterschied zum letzten Jahr diesmal wirklich extrem.
Was du beschreibst ist mir auf jeden Fall auch aufgefallen, aber ich glaub in einem Jahr muss man sich gar nicht mehr von HotSpot zu HotSpot hangeln sondern ist auch im Urlaub AlwaysOn.
In den USA macht es T-Mobile schon mal vor: http://www.theverge.com/2013/10/9/4821692/t-mobile-announces-unlimited-global-data-roaming-at-no-extra-charge