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Über die Bedeutung sozialer Netzwerke als Traffic-Lieferant – ein Beispiel mit konkreten Zahlen

Bild: mkhmarketing.wordpress.com/ (CC BY 3.0)
Bild: mkhmarketing.wordpress.com/ (CC BY-SA 3.0)

Am 2. August habe ich den Artikel „Wie wir ignorieren, was junge Menschen bei Facebook, Twitter und Youtube interessiert“ auf diese Seite eingestellt, der vergleichsweise viele Leute interessiert hat. Zwischen dem 2. und dem 14. August hatte diese Seite 73.843 Seitenaufrufe (96 % auf dem Artikel) von 57.435 Nutzern und 66.136 Sitzungen (Visits) – deutlich mehr als üblich.

Ich habe in diesem Beitrag aufgeschlüsselt, wie die Besucher den Weg auf diese Seite gefunden haben. Die Tendenz der Ergebnisse lässt sich erahnen, die Eindeutigkeit hat mich aber überrascht.

Man kann diese Zahlen nicht als Maßstab für andere Seiten nehmen. Manche Seiten sind gut verlinkt, andere Seiten sind gut bei Google auffindbar und wieder andere sind so starke Marken. Die starke Gewichtung auf einen Bereich zeigt auch immer eine Schwäche im anderen Bereich: Viel Social-Traffic bedeutet auch eine große Abhängigkeit, etwa vom Facebook-Algorithmus. Trotzdem sollte man diese Möglichkeiten kennen und nutzen.

Laut Shareaholic liegt der Anteil des Traffics, der von Facebook auf Webseiten kommt, bei 23,39 Prozent (Q2/14). Jeder weiß, wie erfolgreich etwa Buzzfeed in Sachen Social-Traffic ist. Die folgende Auswertung verdeutlicht, welche Kraft soziale Netzwerke als Traffic-Quelle längst auch in Deutschland haben.

Die Diagramme zeigen, woher die Besucher zwischen dem 2. und 13. August kamen.

69 Prozent der Besucher wurde durch Verweise in sozialen Netzwerken auf die Seite aufmerksam, etwa 26 Prozent über Direktzugriffe. Nur 4 Prozent der Sitzungen kamen über Verweise auf anderen Seiten. Die Suche spielte fast gar keine Rolle.

Welche sozialen Netzwerke sind aus Traffic-Sicht relevant?

Mit großem Abstand an erster Stelle steht Facebook. 88 Prozent des Social-Traffics kam über Facebook, 11 Prozent über Twitter. Überhaupt keine nennenswerte Rolle spielt Google+. Interessant aber: Die wenigen Besucher von Google+ waren deutlich länger auf der Seite, als die Besucher von Facebook und Twitter.

Twitter sollte man meiner Meinung nach jedoch nicht nur auf diese 11 Prozent reduzieren. Ich glaube, Twitter spielt eine wichtige Rolle, um der Viralität Anschub zu verleihen, weil viele Influencer dort sind und Themen von Twitter auf Facebook überschwappen. Die mehr als 5000 Shares und Likes über Facebook für den Artikel hätte ich selber gar nicht anschieben können, da meine Facebook-Community zu klein ist.

Die nächsten Zahlen haben mich in ihrer Eindeutigkeit überrascht: 72 Prozent der Besucher kamen über Smartphones, dazu noch einmal mehr als 4 Prozent über Tablets.

Die Besucher aus sozialen Netzwerken kommen über Facebook. Und Facebook öffnen sie auf ihrem Smartphone.

Interessant zu sehen war auch, wie sehr Wochentag und Zeit eines Tweets eine Rolle spielten. Ich habe die Geschichte 3 Mal mit dem eigenen Account getwittert. Samstagabend, Sonntagabend und Montagmorgen. Samstag und Sonntag wurde der Artikel meist in der eigenen Filterblase geteilt. Aber erst Montagmorgen ging der Artikel viral.

Der dritte Tweet von Montagmorgen hatte eine Lebensdauer von immerhin mehreren Stunden.
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Was sagen die Zahlen aus?

Wer Twitter und vor allem Facebook noch immer als „dieses moderne Zeug, wo man ja jetzt dabei sein muss, warum auch immer“ ansieht, der hat nichts begriffen.

Allein am 4. August hatte diese Seite 47.163 Sitzungen.

Mit einem Beitrag in einem einfachen WordPress-Blog kann man über soziale Netzwerke an einem Tag mehr Leute erreichen, als ein regionaler Radiosender in Nordrhein-Westfalen mit seiner Homepage im ganzen Monat!

Es zeigt, wie sehr Machtverhältnisse in diesem Bereich auf den Kopf gestellt sind. Wer gute Inhalte hat, kann erfolgreich sein. Dabei spielt es keine Rolle, ob er Journalist ist oder etwas anderes macht. Es zeigt auch den etablierten Medien, wie sehr sie sich bewegen müssen, wenn sie in diesem Bereich relevant sein wollen.


Links zum Thema:
Should publishers really think „mobile first“?

Bei SimilarWeb könnt ihr checken, welche Seite woher Traffic erhält.
50 Million New Reasons BuzzFeed Wants to Take Its Content Far Beyond Lists. klick

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